The future is now
Was gestern noch undenkbar schien, ist heute schon Wirklichkeit. Die rasend schnellen und radikalen Entwicklungen in allen Bereichen unseres Lebens lassen vielfach Dinge zur Realität werden, die wir vor Kurzem noch als irreales Zukunftsszenario betrachtet hätten. Kristallisationspunkte solcher Veränderungen im durchaus dystopischen Sinne sind die scheinbar grenzenlos wachsenden Megacities der Welt, die der Fotograf Jürgen Strasser in verfremdeter Form für seine aktuelle Ausstellung »The Future is Now« abbildet.
Das scheinbar ungebremste Wachstum der Mega-Metropolen der Welt nimmt Jürgen Strasser, der in Worpswede und Wiesbaden lebt, schon seit Jahren in den Blick. Er fotografierte die verstörenden Planstädte Asiens ebenso wie die wild wuchernden Stadtlandschaften Afrikas. In Rotenburg (Wümme) sind seine beiden Werkreihen »Tomorrow« und »Broken Cities« zu sehen. Schon ihre Titel verweisen auf die zentral miteinander verkoppelten Aspekte seiner Arbeiten: Zukunftsvisionen, die einmal wie helle Versprechen erschienen, sind heute vielfach von dystopischen Gedanken geprägte Annahmen unumkehrbarer Veränderungen. Und gerade in den hemmungslos wachsenden Mega-Städten sind heute schon unvorstellbare Größenordnungen von Agglomeration und Flächen- und Ressourcenverbrauch Wirklichkeit.